Vitamin D3 – Das Sonnenhormon

 

Alles Leben auf der Erde, sei es pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, ist von der Sonne abhängig: Ohne Sonne – kein Leben.

Auch beim Menschen zeigt sich dies ganz besonders in Form des Vitamin D, auch Sonnenvitamin oder Sonnenhormon genannt. Es zeigt sich immer mehr, dass es sich hierbei um eine unserer wichtigsten Gesundheitsquellen handelt.

Vitamin D (Calciferol/Kalziferol) wird mit Hilfe der Sonne (genauer: den UV-B Strahlen) in der Haut gebildet. Hierzu ist allerdings ein gewisser Sonnenstand notwendig, der in unseren Breitengraden nur etwa von April bis Ende September gegeben ist. Vitamin D ist das einzige Vitamin, das der Körper selbst herstellen kann. Im Gegensatz zu allen anderen Vitaminen, wird Vitamin D3 also nur zu einem winzigen Teil aus der Nahrung aufgenommen. Die Aufnahme über die Nahrung ist auch äußerst schwierig, da es kaum Nahrungsmittel gibt, die einen ausreichend hohen Vitamin-D-Gehalt aufweisen. Außerdem ist es hitzelabil und wird beim kochen und braten zerstört. Aber hierzu später mehr. Eigentlich wird in der Haut nur eine Vorstufe gebildet und dann in der Leber zu 25-Hydroxy-Vitamin D [25(OH)D] hydroxiliert und anschließend vor allem in den Nieren in das eigentlich aktive Vitamin D (1,25-Dihydroxy-Vitamin D) umgewandelt.

 

Sowohl in der Haut synthetisiertes Vitamin D3 als auch mit der Nahrung zugeführtes Vitamin D2 und D3 werden in unserem Körper auf die gleiche Art und Weise verstoffwechselt. Inaktives Vitamin D wird über das Blut zur Leber befördert, wo es zunächst in 25-Hydroxyvitamin D [25(OH)D] umgewandelt wird, der Hauptmetabolit von Vitamin D im Blut. Vor allem in der Niere, aber auch in einigen extrarenalen Geweben wird schließlich die aktive Form 1,25-Dihydroxy-Vitamin D gebildet (vor allem 1,25(OH)2D3, Calcitriol). Deshalb kann durch eine stark beeinträchtigte Nierenfunktion ebenfalls ein Vitamin-D-Mangel ausgelöst werden.

Bei Vitamin D handelt es sich eigentlich gar nicht um ein Vitamin, sondern eher um ein Hormon. Da man das bei seiner Entdeckung aber noch nicht wusste und gerade erst die Vitamine A bis C entdeckt hatte, nahm man den nächsten Buchstaben im Alphabet und gab ihm den Namen Vitamin D. Aber es wird genau wie die Steroidhormone (Östrogen, Testosteron, Gestagen, Aldosteron und Cortisol) aus Cholesterin gebildet.

Vitamin D ist unter anderem für den Calciumstoffwechsel verantwortlich. Es regelt die Calciumabsorption aus der Nahrung, den Calciumspiegel im Blut und die Calciumdichte der Knochen. Vitamin D hat aber viel mehr Aufgaben und nahezu jede Zelle besitzt Vitamin-D-Rezeptoren.

 

Vitamin D3 Bedarf

Vor dem Jahr 2000, kam es nur für wenigen Ärzten in den Sinn, dass Sie einen Vitamin-D-Mangel haben könnten. Aber da die Technologie zur Messung von Vitamin D preiswerter wurde und weithin verfügbar war, wurden immer mehr Studien durchgeführt, und es wurde zunehmend klar, dass Vitamin D-Mangel weiter verbreitet war als angenommen, mehr noch ein ausreichend hoher Vitamin D Spiegel stellte die Ausnahme dar.
Nach repräsentativen Untersuchungen in Deutschland im Zeitraum von 2005-2008 hatten im Jahresdurchschnitt rund 60% der Untersuchten einen Vitamin-D-Mangel (
Hintzpeter B et al., J Nutr 2008). Im Winterhalbjahr stieg der Anteil auf über 70%.Teilgenommen hatten Personen im Alter von 65-75 Jahren und hatten einen 25(OH)D Serumspiegel von unter 20 ng/ml. Mehr als jeder Fünfte hatte sogar einen gravierenden Mangel mit einem Serumspiegel von weniger als 10 ng/ml.

In Deutschland gilt erst ein Vitamin D Wert unter 20 ng/ml als Mangel. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung geht sogar erst von einem Mangel aus, wenn der Wert unter 10ng/ml liegt. Diese Empfehlungen sind ebenso falsch wie sie gefährlich sind. International geht man davon aus, dass mehr als 30ng/ml und bis zu 70ng/ml notwendig sind. Dies wird durch Untersuchungen an Naturvölkern, die viel natürlichem Sonnenlicht ausgesetzt sind, bestätigt:

Naturvölker, die in der Nähe des Äquators leben, haben üblicherweise einen Vitamin D-Spiegel von 70-80 ng/ml. Rettungsschwimmer in Florida, die sich die meiste Zeit unter freiem Himmel aufhalten, haben ebenfalls einen Wert von 80 ng/ml.

Da der Körper, die Vitamin-D-Produktion selbst reguliert und dem Bedarf anpasst, muss davon ausgegangen werden, dass der Bedarf auch in diesem Bereich liegt. Ansonsten würde der Körper die Vitamn-D-Produktion schon vorher einstellen! Selbst wenn man zu lange in der Sonne ist, wird das Provitamin in inaktive Abbauprodukte umgewandelt, so dass eine Überdosis Vitamin D durch die Sonne unmöglich ist.

 

So kommt einer der führenden Vitamin-D-Forscher, Dr. Holick, zu folgender Empfehlung:

 


Der optimale Bereich für die allgemeine Gesundheit liegt bei etwa 50 ng/ml. Für die Behandlung von chronischen Krankheiten wie beispielsweise Krebs, sehen Empfehlungen sogar einen Wert um die 80ng/ml vor.

Dies sollte also der Normalzustand sein. Alles darunter führt zu den verschiedensten Problemen und kann neben Adipositas, Depressionen, Müdigkeit, Herz-Kreislauf-Problemen, Osteomalazie, Osteoporose, Arthritis, erhöhter Infektionsanfälligkeit, Diabetes, Allergien, Muskelbeschwerden… auch Krebs auslösen.

 

Warum sind so viele Menschen von einem Vitamin-D-Mangel betroffen?

In den Monaten von Oktober bis März ist der Sonnenstand in unseren Breitengraden (nördlich von Rom) zu niedrig und die benötigte UV-B Strahlung wird durch die Atmosphäre ausgefiltert, so dass der Körper kein Vitamin D bilden kann, selbst wenn man den ganzen Tag nackt in der Sonne stehen würde! Wenn es bewölkt ist, werden ebenfalls die UV-B Strahlen herausgefiltert.

Ein weiteres Problem: Wir verbringen die meiste Zeit in geschlossenen Räumen und bekommen gar keine Sonne ab, auch im Sommer nicht. UV-B-Strahlen werden auch durch Glas herausgefiltert, so dass beispielsweise auch beim Autofahren kein Vitamin D gebildet werden kann. Selbst im Hochsommer bei klarem Himmel, kann morgens vor 9 Uhr und abends nach 16 Uhr kaum noch Vitamin D gebildet werden, was bedeutet, dass nur Mittagssonne ausreichend ist, während die Meisten bei der Arbeit sind.

Wenn wir dann mal zur richtigen Jahreszeit, beim richtigen Wetter und zur Mittagszeit draußen sind, sind wir meist angezogen. Es bringt kaum Nutzen, lediglich Gesicht, Hände und Unterarme der Mittagssonne auszusetzen. Die bestrahlte Hautfläche ist dabei zu gering um den Vitamin-D-Spiegel signifikant anzuheben. Und wenn wir tatsächlich mal Sonnenbaden, sind wir meist mit Sonnenschutzmitteln eingecremt, wodurch die UV-B Strahlen auch wieder herausgefiltert werden.

  • Also haben wir ein echtes Problem an Vitamin D zu kommen!

Wir leben einfach nicht mehr so wie früher, als wir noch den Großteil der Zeit unter freiem Himmel verbracht haben. Außerdem haben wir uns weit vom Äquator entfernt und die Sonne reicht hier gar nicht mehr aus, um genügend Vitamin D zu erreichen.

Die Natur hat hier versucht gegenzusteuern: Je weiter wir uns vom Äquator entfernt haben, desto heller wurde unsere Haut und desto besser konnten wir die verbleibende Sonne verwerten. Helle Haut braucht weniger Sonne um Vitamin D bilden zu können, da auch dunkle Haut vermehrt UV-B Strahlung filtert.

  • Vitamin D ist für den Körper also so wichtig, dass der Evolutionsdruck ausgereicht hat, um unsere Hautfarbe so extrem zu ändern.

Wir haben also in unseren Breitengraden und mit unserer Lebensweise kaum eine Chance einen ausreichenden hohen Vitamin-D-Spiegel zu bekommen.

Hinzu kommen weitere Ursachen die einen Vitamin-D-Mangel begünstigen können:

  • Nierenfunktionsstörungen (Vitamin D wird in der Niere aktiviert)
  • Magnesiummangel (Magnesium ist ein wichtiger Co-Factor bei der Vitamin-D-Synthese)
  • Übergewicht (hier ist das Risiko für einen Vitamin-D-Mangel erhöht, da in der Haut synthetisiertes Vitamin D in geringerem Maße als bei Normalgewichtigen in den Kreislauf freigesetzt wird)

 

Vitamin D in der Nahrung

Die Vitamin-D-Aufnahme über die Nahrung kann vernachlässigt werden, denn es gibt kaum Lebensmittel, die nennenswerte Vitamin-D-Mengen enthalten. Warum auch? Dies war von der Natur so ja auch nie vorgesehen, da der Körper sein Vitamin D selbst bilden kann. Vorausgesetzt wir verhalten uns auch so, wie die Natur es vorgesehen hatte…

 

Anteil der Nahrung als Vitamin-D-Quelle

 

Avocados sind hier noch mit einem Vitamin-D-Gehalt von etwa 200IE (5g) pro 100g die beste pflanzliche Quelle für Vitamin D. Um den Vitamin-D-Bedarf mit Avocados zu decken, müsste man allerdings fast 2kg Avocados täglich essen, allein um den Spiegel zu halten.

Jetzt mag der ein oder andere sagen: Moment mal, Fisch enthält doch viel Vitamin D. Hier muss ich die Fischesser aber auch enttäuschen. Zum einen haben nur einige wenige fette Fischarten (Aal, Hering, Bückling..).einen relativ hohen Vitamin-D-Gehalt und zum anderen wird Vitamin D durch Erhitzen zerstört. Also würde nur roher Fisch einen gewissen Erfolg bringen und hier lägen die erforderlichen Mengen in einem ähnlich unpraktikablen Bereich wie bei der Avocado. Und wir sprechen hier von täglichem Verzehr!

Wie gesagt, es ist von der Natur nicht vorgesehen, dass der Mensch seinen Bedarf über die Nahrung deckt.

Nehmen wir mal an unser Vitamin-D-Spiegel läge bei annehmbaren 50ng/ml. Um diesen zu erhalten, bräuchte ein normalgewichtiger Mensch mit 70kg Körpergewicht etwa 3333 IE um den Vitamin-D-Spiegel auf diesem Niveau zu halten (Dr. Helden, Gesund in sieben Tagen)

3333 IE Einheiten, d.h. man müsste allein 1,7 kg Avocado täglich essen um diesen Vitamin-D-Spiegel allein mit Hilfe der Nahrung zu halten. Unmöglich!
Über 70% der Bevölkerung haben ja bekanntlich einen Mangel (In Deutschland liegt der durchschnittliche Vitamin-D-Spiegel bei 16ng/ml) und um den Vitamin-D-Spiegel auf gesunde Werte anzuheben, bräuchte man dann natürlich noch wesentlich größere Mengen Avocado.

Also ohne ausreichend Sonne auf der Haut, kann man den Vitamin-D-Spiegel nicht halten, geschweige denn erhöhen. Und da über das gesamte Winterhalbjahr die Sonne als Vitamin D Quelle komplett wegfällt, ist eine Substitution zumindest im Winterhalbjahr pflicht!

 

Toxizität und Co-Faktoren von Vitamin D

Eine Vitamin-D3-Überdosierung kann zu einer extrem erhöhten Aufnahme von Kalzium und der sogenannten Hyperkalzämie führen, die schwere Symptome von der Verkalkung der Organe bis hin zum Koma zur Folge haben kann. Lange Zeit wurde darum nachdrücklich vor einer Vitamin-D3-Überdosierung gewarnt.

Tatsächlich wurde dieses Risiko jedoch in der Vergangenheit stark übertrieben, wie neuere Untersuchungen zeigen. In einer klinischen Langzeit-Studie konnte selbst bei einer täglichen Einnahme von 10.000 IE (250µg) Vitamin D3 über mehrere Monate nicht einmal der Ansatz einer Überdosierung festgestellt werden. Erst bei extremen Blutwerten von mehr als 150ng/ml entsteht eine toxische Gefährdung.

Säuglingen hat man jahrelang eine Dosis von 200.000 IE als Standardprophylaxe verabreicht, ohne dass dies den Kindern geschadet hat. Im Moment liegen die offiziellen Empfehlungen bei 400 IE Vitamin D pro Tag. Um den Vitamin-D-Spiegel auf einen gesunden Wert anzuheben sind aber wesentlich höhere Dosen notwendig!
Der Körper reduziert selbst die Vitamin-D-Produktion, wenn der Vitamin-D-Spiegel ein ausreichend hohes Niveau erreicht hat. Und das macht er erst bei Werten von 80-100ng/l.

Heute wird die langfristige Einnahme von Dosen bis zu 4.000 IE (100µg) täglich als sicher und unbedenklich angesehen.

Viele der angeblichen Nebenwirkungen und vermeintlichen Überdosierungen von Vitamin D3, stellen sich im Lichte in Wirklichkeit als Mängel wichtiger Co-Faktoren wie Magnesium oder Vitamin K2 heraus.

Das Bindungsprotein für Vitamin D im Blut (VDBP) und die drei Enzyme, die für die Umwandlung in 25(OH)D in der Leber und in aktives 1,25(OH)2D (renal) bzw. 25(OH)2D (extrarenal) benötigt werden sind Magnesium-abhängig. Zwischen dem Spurenelement und dem Vitamin gibt es zahlreiche Wechselwirkungen. Insbesondere bei der Substituierung von Vitamin D ist auf eine Ausreichende Magnesiumversorgung zu achten, da hier große Mengen an Magnesium für den Transport und die Aktivierung von Vitamin D verbraucht werden.

Empfohlen wird bei Patienten mit Magnesiumdefizit und Vitamin-D-Mangel die Gabe von 300 bis 500 mg Magnesium täglich. Als Referenzwerte für einen ausreichend hohen Magnesiumstatus gelten Serumwerte ≥ 0,90 mmol/l. Die Gesellschaft für Magnesiumforschung e. V. nennt vier mögliche Mechanismen für die günstigen Wirkungen von Magnesium auf den Kohlenhydratstoffwechsel und die Gefäße:

  • Insulin-Sensitizing-Effekt,
  • Kalzium-Antagonismus,
  • Stress-Regulation und
  • Endothel-stabilisierender Effekt

 

 

Vitamin D3 und Vitamin K2

Bei hohen Dosen Vitamin D3 kann es zu einem relativen Mangel an Vitamin K2 kommen. K2 ist dafür verantwortlich, dass das mithilfe von Vitamin D aufgenommene Calcium abtransportiert und verwertet wird. Bei zu wenig K2 lagert sich das Calcium im Körper an und führt so zu Kalzifizierungen von Geweben, Gefäßen und Organen, was stark gesundheitsschädlich ist.

Ab 1000 IE sollte Vitamin D darum möglichst zusammen mit Vitamin K eingenommen werden.

Dabei wird besonders die natürliche Form Vitamin K2 MK7 empfohlen, die aus fermentierten pflanzlichen Nahrungsmitteln gewonnen wird. Diese Form zeigt eine besonders gute Wirksamkeit und ist die einzig natürliche Form des Vitamins in Nahrungsergänzungsmitteln.

Eine optimale Versorgung mit Vitamin K2 ist bei einer Dosis von 150-200 µg gegeben – diese Menge sollte auch im Rahmen einer Vitamin-D-Therapie eingenommen werden.

 

 

Aufgaben von Vitamin D

Vitamin D ist unter anderem für den Calciumstoffwechsel verantwortlich. Es regelt die Calciumabsorption aus der Nahrung, den Calcium Spiegel im Blut und die Calciumdichte der Knochen. Vitamin D hat aber viel mehr Aufgaben und nahezu jede Zelle besitzt Vitamin-D-Rezeptoren.

Vitamin D ist lebensnotwendig und neben der Regelung des Calciumhaushalts und der Knochengesundheit für eine Vielzahl weiterer Bereiche verantwortlich.
So zum Beispiel:

  • Immunsystem
  • Stoffwechsel
  • Muskulatur
  • Nervensystem
  • Orthostase bzw. Herz-Kreislauf-System

 

Folgen eines Vitamin-D-Mangels

Folgende Symptome können einen Hinweis auf einen Vitamin D Mangel sein:

  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Adipositas bzw. Fettleibigkeit
  • Knochen- und Muskelschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Depressionen
  • Arthritis
  • Krankheitsanfällig (Erkältungen)
  • Allergien
  • Herz-Kreislauf-Probleme

Viele Forscher sind davon überzeugt, dass Vitamin D eine wichtige Rolle im Krebsgeschehen bzw. bei dessen Vorbeugung spielt.

Zahlreiche Studien untermauern dies und haben längst gezeigt, dass Vitamin D das Krebswachstum reduzieren kann. Gar 15 verschiedene Krebsarten werden mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel in Verbindung gebracht – wie z. B. Brustkrebs und Dickdarmkrebs und können mit gesunden Vitamin-D-Gaben positiv beeinflusst werden.

Aber auch Diabetes scheint durch Vitamin D beeinflusst zu sein. In einer finnischen Studie wurden Kinder die in ihrem ersten Lebensjahr täglich 2000 IE Vitamin D bekamen 20 Jahre beobachtet und man hat festgestellt, dass diese ein 80% geringeres Risiko aufwiesen Diabetes Typ I zu bekommen.

Eine neue Meta-Analyse wurde nun im Juni 2014 im British Journal of Cancer veröffentlicht und enthielt die Botschaft, dass eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D die Sterblichkeit an Krebs ganz signifikant reduzieren könne.

Dr. Holick hat herausgefunden, dass Vitamin D Zellwachstums- und Teilungsrate modifizieren kann. Aus diesem Grund sind nach neusten Erkenntnissen nicht nur die Nieren, sondern auch extrarenale Zellen in der Lage 25-Hydroxy-Vitamin D in 25-Dihydroxy-Vitamin D zu aktivieren und so das Zellwachstum zu beeinflussen.

Für mich hört sich das ein wenig wie ein Teufelskreis an: Gehen wir zu lange in die Sonne bekommen wir Hautkrebs. Gehen wir nicht in die Sonne bekommen wir zu wenig Vitamin D und haben zudem ein höheres Krebsrisiko. Was wäre, wenn wir nur Hautkrebs bekommen, weil wir zu wenig Vitamin D haben? Vielleicht macht uns die Sonne gar nichts aus, wenn unser Vitamin-D-Spiegel bei 90ng/l liegt?


Noch stärker vermindert ein gesunder Vitamin-D-Spiegel die Sterblichkeitsrate infolge eines Herzinfarktes – nämlich um bis zu 81 Prozent, wie dänische Forscher der Kopenhagener Universitätsklinik in einer Studie im Jahr 2012 feststellten.

Wenn man bedenkt, dass Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Todesursache Nummer 1 in den Industriestaaten darstellt und gerade in diesen Staaten ein eklatanter Vitamin-D-Mangel existiert, könnte man hier leicht einen Zusammenhang erkennen. Zumindest zeigt dies aber die Wichtigkeit von Vitamin D auf.

 

Substitution von Vitamin D

Im Winterhalbjahr (Oktober-März) ist eine Substituierung von Vitamin D zwingend erforderlich. Eine weitere Möglichkeit wären spezielle UV-B Lampen. Diese sind aber schwer zu bekommen und sich jeden Tag vor eine Lampe zu setzen ist etwas unpraktisch. Solarien sind nicht empfehlenswert, da die verwendetetn Röhren meist einen viel zu geringen UV-B Anteil haben. Vitamin D3 kann mittlerweile vegan aus Flechten hergestellt werden. Das Vitamin D ist natürlich und es gibt genügend Präperate, die ohne unerwünschte Zusatzstoffe auskommen.

Im Sommer ist nun die Frage, ob man es schafft regelmäßig, während der Mittagszeit, wenig Bekleidet, bei unbewölktem Himmel, ohne Sonnencreme ein Sonnenbad von mind. 30 min. zu nehmen?

Kann dies nicht mit ja beantwortet werden, sollte hier zumindest an den Tagen an denen dies nicht möglich ist ebenfalls Vitamin D substituiert werden.

  • Bei übergewichtigen Kindern und Erwachsenen sowie Patienten unter Medikamenten, die den Vitamin-D-Stoffwechsel beeinträchtigen, sind mindestens zwei- bis dreifach höhere Dosierungen erforderlich als für die Altersgruppen üblich.

 

Nochmal: Es ist nahezu unmöglich in Deutschland einen gesunden Vitamin-D-Spiegel ohne Substituierung zu erreichen.

Vitamin D ist aber so wichtig für unseren Körper, das die Evolution unsere Haut hat weiß werden lassen, je weiter wir uns vom Äquator entfernt haben. Was so viel bedeutet, dass Menschen mit hellerer Haut überlebt haben, weil diese bei der wenigen Sonne besser Vitamin D bilden konnten, sie hatten einen evolutionären Vorteil und in der Evolution setzt sich der Stärkere und Gesündere durch!

Allein diese Tatsache sollte die Wichtigkeit von Vitamin D klarstellen.

Und es ist naiv zu denken, dass dies keine Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Die gesundheitlichen Schäden machen sich nur meist erst in einigen Jahren bemerkbar und werden dann meist nicht dem jahrelangen Vitamin-D-Mangel zugeordnet. Erst extrem niedrige Werte machen sich sofort bemerkbar. (Osteomalazie, bei Kindern Rachitis genannt).

Immer mehr Studien kommen in ihrem Ergebnis zu einer ähnlichen Bedeutung von Vitamin D für die Gesundheit des Menschen.

Es ist empfehlenswert für jeden seinen Vitamin-D-Wert bestimmen zu lassen.
Eigentlich sollte diese Untersuchung zum Standard in jeder Arztpraxis gehören. Aber die meisten Ärzte wollen diesen Wert nicht einmal bestimmen lassen, wenn man sie darauf hinweist. Da Hilft nur eins, man zahlt die Untersuchung selbst, oder macht sie gleich komplett selbst.
Beim Arzt kostet die Bestimmung des Vitamin-D-Wertes etwa 20€. Alternativ gibt es einen Test, den man selbst Zuhause durchführen kann. Mit einem kleinen Piecks in die Fingerspitze nimmt man sich quasi selbst Blut ab und schickt dies dann ins Labor. Dort wird das Blut untersucht und man bekommt das Ergebnis zusammen mit einer Analyse kurze Zeit später zugeschickt. Im Test ist alles enthalten, was man dazu braucht, auch der Umschlag fürs Labor und natürlich die Untersuchungskosten durch dieses. Der Test kostet etwa 30€. Siehe hier: klick mich!

In den oben genannten Büchern gibt es etliche Erfahrungsberichte über die verschiedensten Erkrankungen, die mit hohen Vitamin-D-Gaben kuriert werden konnten. Die beiden Bücher sind sehr interessant zu lesen. Das Buch von Dr. med. Raimund von Helden ist sehr fundiert und wissenschaftlich geschrieben. Der Autor ist Arzt und hat jahrelange Praxiserfahrung. Das zweite Buch von Jeff T. Bowles ist eher unkonventionell geschrieben, aber dennoch interessant. Hier wird sogar eine Verschwörung der Pharmaindustrie gesehen. Da Vitamin D günstig, auf natürliche Weise herzustellen und nicht patentierbar ist, hat die Pharmaindustrie natürlich kein Interesse daran die Einnahme von Vitamin D zu propagieren. Die Pharmaindustrie verdient viel lieber an den durch Vitamin-D-Mangel verursachten Erkrankungen. Man wird tatsächlich überall vor einer zu hohen Vitamin D Dosis gewarnt. Vitamin D sei in hohen Dosen toxisch. Um das ganze zu verstärken hat man die IE, die internationale Einheit oder International Unit UI eingeführt.
So wurden aus 20mg -> 1.000.000 IE Vitamin D.
Hört sich verdammt viel an. Warum hat man das nur bei Vitamin D gemacht?

 

Wieviel Vitamin D ist notwendig?

Dies läßt sich nicht pauschal beantworten und ist abhängig vom aktuellen Vitamin-D-Spiegel jedes einzelnen.

Weshalb der Vitamin-D-Spiegel bestimmt werden sollte.

Anschließend füllt man den Wert auf, bis er einen optimalen Bereich von mehr als 50ng/ml erreicht hat. Dies ist die sog. Auffüllphase.

Danach hält man den Wert auf diesem Niveau und reduziert die tägliche Dosis während der sog. Erhaltungsphase.

 

 

Um den Vitamin-D-Spiegel um ein 1ng/ml anzuheben sind etwa 10.000 IE nötig. (Dr. Helden, Gesund in sieben Tagen)
(Bei 70kg Körpergewicht, Bei höherem oder niedrigerem Gewicht ist der Wert prozentual anzupassen. Eine genaue Beschreibung gibt es im Buch von Dr. von Helden)

Beispielrechnung:

Der festgestellte Vitamin-D-Wert liegt bei 20ng/ml. Der Wert sollte mindestens um 30ng/ml angehoben werden, um einen Wert vom mehr als 50ng/ml zu erreichen.

Dies erreicht man, wenn man 30 Tage lang täglich 10.000 IE substituiert oder 15 Tage lang 20.000IE.

Bei mehr IE täglich verkürzt sich die Einnahmezeit entsprechend. Man sollte allerdings bedenken, dass sich der Verbrauch der Co-Faktoren ebenfalls erhöht.

Eine tägliche Dosis von 20.000 IE hat sich in den meisten Fällen bewährt.

Vitamin K2 und Magnesium sind auf jeden Fall während der Auffüllphase zu ergänzen. Vitamin K2 sollte in der natürlichen Form MK7 eingenommen werden, welches durch Fermentation aus Natto einem japanischen Lebensmittel gewonnen wird. Hier sollte man 150 – 200µg täglich substituieren, sonst kann es zu unerwünschten und gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen (Verkalkung von Weichteilgewebe) kommen.

Magnesium sollte ebenfalls substituiert werden, hier hat sich Tri-Magnesium-Dicitrat bewährt. Die Dosis sollte bei 300 – 500mg täglich liegen.

Während der Erhaltungsphase sollte die Substitution von Vitamin K2 beibehalten werden, die Dosis kann aber reduziert werden, hier sollten 100µg täglich ausreichend sein. Auf die Magnesiumzufuhr sollte geachtet werden und eventuell abhängig vom Magnesiumspiegel substituiert werden.

Die Erhaltungsdosis liegt im Winter bei etwa 3333 IE für einen normalgewichtigen 70kg schweren Mann. Im Sommer kann die Erhaltungsdosis reduziert werden. An Tagen an denen die Haut ausreichend dem Sonnenlicht ausgesetzt ist, würde ich mit der Einnahme pausieren, an den übrigen Tagen würde ich die Erhaltungsdosis fortführen. Will man die Erhaltungsdosis unabhängig von der Sonne fortführen, empfiehlt sich eine durchgängige Dosierung von 500 – 1000 IE.

 

 

Zusammenfassung

Vitamin D ist für eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen, wie beispielsweise dem Calciumstoffwechsel, verantwortlich. Es wird immer deutlicher, dass es sich hierbei um eine unserer wichtigsten Gesundheitsquellen handelt. Von einem Vitamin-D-Mangel sind die Mehrheit der deutschen Bevölkerung betroffen. Die deutschen Grenzwerte sind viel zu niedrieg und es sollte ein Wert von mehr als 50ng/ml angestrebt werden. Dieser Wert entspricht dem, den Naturvölker, die in Äquatornähe leben, natürlichwerweise aufweisen. Ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel kann Ursache für eine Vielzahl von Krankheiten wie Adipositas, Depressionen, Müdigkeit, Herz-Kreislauf-Problemen, Osteomalazie, Osteoporose, Arthritis, erhöhter Infektionsanfälligkeit, Diabetes, Allergien, Muskelbeschwerden… bis hin zu Krebs sein. Da der Vitamin-D-Bedarf über die Nahrung nicht gedeckt werden kann und in Deutschland die meiste Zeit nicht genug Sonne scheint, damit der Körper ausreichend Vitamin D bilden kann, sollte Vitamin D unbedingt substituiert werden, zumindest während der Wintermonate von Oktober – März. Bei der Substituierung von Vitamin D sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass sowohl die Magnesium- als auch die Vitamin-K-Versorgung ausreichend ist, denn dies sind wichtige Co-Faktoren die dringend benötigt werden. Sollte diese nicht in Ausreichendem Maß vorhanden sein, können gesundheitliche Schäden entstehen. Vitamin K2 sollte in Form von natürlichem Vitamin k2 MK7 substituiert werden. Bei Magnesium hat sich Magnesiumcitrat bewährt. Bevor Vitamin D substituiert wird, sollte der  den Vitamin-D-Spiegel bestimmt werden. Dies sollte ein Wert sein, den jeder Arzt routienemäßig bei einer Untersuchung bestimmt. Leider ist dies aber nicht der Fall, weshalb man selbst darauf bestehen sollte. Vitamin D ist so wichtig für den Menschen, dass er helle Haut bekommen hat, je weiter er sich vom Äquator und der lebensnotwendigen Sonne entfernt hat. Durch helle Haut werden die notwendigen UV-B Strahlen nicht so sehr herausgefiltert wie durc h dunkle Haut, was in der Evolution einen Vorteil in unseren Breitengraden darstellte und sich hier durchgestzt hat.





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